Eine Wendung, die ihr das Projekt "Experiencing Europe" ermöglichte und die sie einen großen Schritt in ihrer Berufsfindung voran brachte.
"Experiencing Europe" startete 2017 als gemeinsame Initiative der Bundesagentur für Arbeit, dem Reifenhersteller Continental und der Managementberatung Oliver Wyman. Ihr Ziel ist, Jugendliche für ein geeintes Europa zu sensibilisieren und ihre Berufsfindung zu unterstützen. Aus diesem Grund beteiligen sich Unternehmen mit Standorten im europäischen Ausland an dem Projekt, indem sie dort für zwei Wochen Praktikanten aufnehmen. Inzwischen ist die Initiative zu einem festen Bestandteil von berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagenturen geworden. So kam auch Ann-Kathrin Popp mit "Experiencing Europe" in Berührung. Sie absolvierte gerade eine entsprechende Maßnahme im kaufmännischen Bereich - dafür interessierte sie sich zwar, war aber noch nicht ganz sicher, ob es das Richtige für sie wäre. Die Möglichkeit, ins Ausland zu reisen und Firmen kennenzulernen, kam für sie wie gerufen. Schon im April saß sie, mit einer weiteren Teilnehmerin, im Flieger auf den Weg nach Spanien. Erste der beiden zweiwöchigen Stationen war das spanische Tochterunternehmen des Motorenhersteller DEUTZ in Zafra, anschließend ging es weiter zu Schmitz Cargobull Ibérica in Zaragossa. "Wir haben vom Büro bis zur Fertigung alle Abteilungen kennengelernt - das war sehr spannend, denn ich war vorher noch nie in größeren Firmen", zeigt sich Popp begeistert.
Experiencing Europe bringt DEUTZ und Schmitz-Cargobull zusammen
Koordiniert wird das Projekt durch das "Experiencing Europe Office" das im CSR-Kompetenzzentrum des Deutschen Caritasverbandes angesiedelt ist. So führte die Initiative auch DEUTZ und Schmitz Cargobull zusammen. Denn die Praktika der Jugendlichen dauern vier Wochen, aufgeteilt in zweiwöchige Praktika bei unterschiedlichen Firmen, die dadurch in Kontakt kommen. "Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv. Die Zusammenarbeit mit Schmitz Cargobull war sehr erfreulich", resümiert Frank Opitz, Leiter Ausbildung & Ideenmanagement bei DEUTZ. Das Ziel von "Experiencing Europe", den "Europa-Gedanken" zu stärken, überzeugte beide Unternehmen, sich für das Projekt anzumelden - ebenso das soziale Engagement für Jugendliche:
"Jungen Erwachsenen einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen und die persönlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln, kann die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen", so Simone Plätzmüller, Human Resources Managerin bei dem Münsterländer Nutzfahrzeughersteller Schmitz Cargobull.
Praktikanten sammeln Lebenserfahrung
Bei Ann-Kathrin Popp hat das Früchte getragen: "Durch die Praktika bin ich selbstständiger geworden. Als wir in Spanien waren, hatten wir natürlich Betreuung durch die Ansprechpartner in den Unternehmen, aber unseren Alltag mussten wir alleine regeln. Trotz der Verständigungsprobleme gut zurechtzukommen, hat mich selbstbewusster gemacht". Auch ihr Berufswunsch ist nun klarer: "Ich möchte im Marketing arbeiten. Das habe ich bei Schmitz Cargobull kennengelernt und festgestellt, dass etwas Kreatives für mich passender ist als ein rein kaufmännischer Beruf". Die Teilnahme an "Experiencing Europe" sei eine "einmalige Chance", die sie jedem empfehle, der auf der Suche nach dem richtigen Beruf ist.
Für Schmitz Cargobull und DEUTZ ist das Projekt ein passendes Mittel, um den Stellenwert von Nachwuchsförderung hervorzuheben. Daher haben sich beide für eine erneute Teilnahme entschieden: "Die Initiative bietet einen Mehrwert für die Berufseinsteiger und die beteiligten Unternehmen. Für die dritte Welle, die im November startet, sind wir bereits zusammen mit Schmitz Cargobull wieder angemeldet. Wir können eine Teilnahme in jedem Fall empfehlen", bekräftigt Frank Opitz von DEUTZ.